Donnerstag, 8. August 2013

any idea how to stand beautiful

Vergessen, abschalten, frei sein lauten die neuen Stichwörter zur „Generation Chancen frei“.

„Dankbar“ sollten wir sein. So viele Möglichkeiten hatten wir früher nicht, Mensch ist doch toll! Da kannst du was draus machen,sind die Standardsätze die wir gegen den Kopf geknallt kriegen.
Wir wissen nicht wie. Mehr Möglichkeiten geben einem zwar die Freiheit sich in alle Richtungen zu bewegen aber nicht die Garantie von Beständigkeit. Wir sind noch lange nicht frei nur weil wir jetzt ein Haufen Alternativen haben und ein offenes Portemonnaie. Im Gegenteil stattdessen quälen uns fragen: was ist, wenn ich die falsche Entscheidung treffe, versage ich dann?, Was ist wenn die Beziehung, der Beruf, das Hobby, der Trend morgen etwas Besseres bereit hält. Meine Beine zappeln. Was ist wenn ich etwas verpasse. Wieder Versager?
Vielleicht stehen wir uns in Wahrheit auch nur selbst im Weg. Machen uns etwas vor, was eigentlich nie da war. Da stehen wir nun mit diesem Check,diesem Zeugnis wo dick und fett schwarz <<Abitur>> drauf steht. Wer hat das eigentlich geschrieben? Was kümmern mich all die Zahlen? Jetzt bin ich frei. Nichts als eine Illusion aber der Glaube vieler. Vielleicht auch der Wunsch. Warum werden Ziele mit einem Mal so unwichtig, wenn man sie erreicht. Starre ich länger auf die Zahlen wird mir immer klarer wie dumm ich war für dieses Stück Blattpapier all den Angstschweiß zu schwitzen. Wen interessiert das überhaupt noch in ein paar Wochen? Für heute bin ganz groß und morgen wieder klein. Für heute habe ich alles erreicht und was ist morgen? Was dann? Davor hatte ich eine Rolle, ein Ziel. Stress. Nun bin ich leer. Ausgelaugt. Stehe grinsend auf dem Abiballfoto und wünschte diese Blitzlichter würden aufhören, könnte eine Sekunde mal in Ruhe gelassen werden.
<Ins Ausland>lautet die nächste Devise. Erst einmal planlos herumlaufen. Planlos klingt perfekt nach all der Aufregung, den Regeln, Vorschriften, der Abhängigkeit. Lachend schiebe ich den Text beiseite. Schließlich bin ich mitten drin. 




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen